Jan´s Homepage

Jan's Weg

Jan wurde am Sonntag, den 08. Februar 1987 in Lüneburg geboren. Er war unser absolutes Wunschkind und wir waren sehr stolz auf ihn. Sein Zuhause lag in Adendorf, vor den Toren Lüneburgs. Hier verbrachte er seine ersten Jahre. 1989 wurde seine Schwester Juliane geboren. 

Es waren schöne Jahre. Jan ging in den Spielkreis in Lüneburg und später dann in den Kindergarten in Adendorf.

1992 zogen wir nach Eibelstadt bei Würzburg, erst zur Miete, dann bauten wir eine Doppelhaushälfte, unterhalb des Weinbergs. Jan ging noch ein Jahr in den dortigen Kindergarten, bevor er dann mit 6 Jahren zur Schule kam.

Nach vier Jahren Grundschule wechselte er auf das Deutschhaus-Gymnasium in Würzburg.

Auch an die Zeit in Bayern haben wir viele, schöne Erinnerungen.
2002 hieß es dann wieder mal Abschied nehmen. Durch berufliche Veränderungen zogen wir nach Lilienthal bei Bremen. Erst wieder zur Miete, bis wir dann 2003 unser Haus kauften. Beide Kinder wurden in der neuen Heimat gut aufgenommen und fanden schnell Freunde. Unsere Familie bekam noch einmal Zuwachs, Fleurie, Juliane's Hund (auch unsere Katze Lisa, aus Eibelstadt-Zeiten ist mit uns umgezogen).


Jan entdeckte Werder und die Mädchen.Die Schule, in unmittelbarer Nähe, Tennisplatz um die Ecke, Bremen vor der Haustür, so ließ es sich aushalten. Es ging uns richtig gut. Wir waren sehr glücklich.

2005 lernte Jan seine Freundin Dana kennen, er machte den Führerschein und im Januar 2006 ein Schulpraktikum bei der Polizei in Bremen.


Mitte Januar entdeckte Jan einen dicken Lymphknoten im Leistenbereich. Da er sich im Sommer zuvor eine starke Verletzung
am Fuß zugezogen hatte (beim Baden in der Wümme), nahmen die Ärzte an, dass es sich bei der Verdickung um eine normale Reaktion darauf handelte. Jan bekam aber Anfang Februar Muskelschmerzen - eine Blutuntersuchung sowie Ultraschall und CT ergaben schließlich: Krebs - Jan hat einen Tumor im Unterbauch.


Es war der 7. Februar 2006 - ein Tag vor seinem 19. Geburtstag!

Jan kam anschließend in die größte Bremer Klinik. Es wurde umgehend eine Knochenmarkpunktion gemacht. Die Ärzte einschließlich des Professors erklärten, dass sie ein solches Untersuchungsergebnis nicht kannten. Schon am folgenden Tag wurde der Lymphknoten aus der Leiste operativ entnommen, um diesen zu untersuchen und die Art der Erkrankung herauszufinden. Einen Tag nach der Operation musste Jan auf die Intensivstation verlegt werden, da sein Blut keine Gerinnungswerte mehr aufwies. Es ging in dieser Phase bereits um Jan´s Überleben. Da die Ärzte nicht wussten, um welche Art von Krebserkrankung es sich handelt, wurde eine Chemo mit einem breiten Wirkungsgrad verabreicht. Diese zeigte nach ca. 1 Woche Wirkung, die Blutgerinnung kam langsam wieder.

Es hat weitere 3 Monate gedauert, bis schließlich die Art der Erkrankung feststand. Die Untersuchungen waren sehr aufwändig und wurden an mehreren Unikliniken durchgeführt. Das Ergebnis war allerdings niederschmetternd. Jan hatte eine Kinderkrebserkrankung, die durch die klassische Medizin nicht heilbar war.

Jan hat seinen Optimismus allerdings in keiner Phase seiner Erkrankung verloren. Er wurde vorbildlich unterstützt von Dana, seinen Freunden und seiner Familie.

In den kommenden Monaten war Jan häufig im Krankenhaus und erhielt unterschiedliche Chemos, die zu einem fast völligen Verschwinden der Tumore führten. Bereits in dieser Phase haben wir zu größeren Kliniken Kontakt aufgenommen um in Erfahrung zu bringen, ob und wie Jan ggf. geholfen werden kann.

Im Herbst 2006 brach die Krankheit erneut aus und Jan musste wieder einige Zeit im Krankenhaus verbringen. Wieder schlug die Chemo an. Man prognostizierte, dass Jan nur noch kurze Zeit zu leben hätte.

Die folgenden Tage haben beeindruckend gezeigt, wie stark Jans Körper und im Besonderen sein Wille waren. Entgegen der Wünsche seiner Eltern ist Jan mit dem Fan-Bus zu einem Championsleage-Spiel von Werder Bremen gefahren und alles ist gut gegangen.

Wir hörten in einem Telefonat mit der Uniklinik in Frankfurt a. M. von einer Studie zu Jan´s Krankheit. Nach mehren Telefonaten und Gesprächen mit Frankfurt und Bremen stand fest, das Jan in diese Studie aufgenommen und eine Stammzellentransplantation durchgeführt werden sollte. Anschließende Untersuchungen haben ergeben, dass Jan´s Vater der für ihn am besten geeignete Stammzellenspender ist

Ab 12. März 2007 war Jan dann mit seinem Vater für 8 Wochen in Frankfurt. Die Übertragung wurde mit Erfolg durchgeführt. Der Optimismus bei Jan und seinen Liebsten war riesengroß.

Nach der Rückkehr nach Lilienthal zog Jan für ca. sechs Wochen bei der Familie seiner Freundin ein, da die Haustiere (Hund und Katze) für Jan`s Immunsystem zu belastend gewesen wären.  Jan wurde von Dana und ihrer Familie sehr liebevoll aufgenommen und wir sind ihnen unwahrscheinlich dankbar dafür.

Alles war gut und wir waren alle so optimistisch und hoffnungsvoll.

Am Freitag dem 13. Juli wurde bei einer Untersuchung dann allerdings festgestellt, dass die Erkrankung wieder gekommen und Jan wieder einen großen Tumor im Bauch hatte.

Selbst in dieser sehr schwierigen Situation hat Jan sich nicht entmutigen lassen. Er wollte den Kampf weiter führen.

Ab Mitte August wurde Jan, innerhalb weniger Tage, von den Füßen bis zur Brust gelähmt und bekam später eine Lungenentzündung.

Die Eltern haben bei ihren Recherchen in Erfahrung gebracht, dass es in Freiburg ein Tibethaus gibt, das tibetische Ärzte nach Deutschland, jeweils für einige Tage, einlädt.

Durch Zufall war es der vielleicht bekannteste tibetische Arzt, der Leibarzt des Dalei Lama, der nach Freiburg kommen sollte.

Jan ist zusammen mit Dana und seinem Vater mit einem Krankenwagen in eine Klinik nach Freiburg gebracht worden. Der tibetische Arzt hat Jan 3 mal im Krankenhaus besucht und war optimistisch, dass sowohl die Lähmung als auch die Erkrankung durch die tibetische Medizin geheilt werden können. Dass dieses leider nicht mehr möglich war, mussten wir am 26.09.2007 erfahren, als Jan für immer von uns gegangen ist.

Durch den tibetischen Arzt hat Jan seinen Optimismus und riesigen Lebenswillen bis zu seiner letzten Stunde behalten.

Dafür sind wir dankbar!