Jan´s Homepage

Jan hat den Schlüssel gefunden, wir lassen Ihn gehen!

Jans letzter Tag vor seinem Aufbruch

Jan befindet sich seit fast 2 Wochen in Freiburg, in der Klinik für Tumorbiologie, wo die Ärzte in  Zusammenarbeit mit dem Tibethaus und dem Leibarzt des Dalai Lama versuchen Jans Leben zu retten. Jan ist zu diesem Zeitpunkt von den Füßen bis zur Brust gelähmt und hat eine Lungenentzündung. Der tibetische Arzt hat Jan drei Mal im Krankenhaus besucht und macht ihm Hoffnung. Jan ist trotz seines schwierigen Zustandes wie immer optimistisch und gut drauf. 

Sein Vater (Matthias) und seine Liebste (Dana) sind bei ihm.

Am 22. und 23. September besuchen seine Mutter (Karin) und seine Schwester (Juliane) zusammen mit seinem Onkel und seiner Tante (Olaf u. Karin) Jan in der Klinik.

Es ist der 25. September 2007 und Jan geht es schlechter. Es fällt Jan schwer zu sprechen, da er wegen der Lungenentzündung schlecht Luft bekommt und ihm Sauerstoff durch die Nase zugeführt wird.

Irgendwann am späten Nachmittag sagt Jan:

„Ich habe Angst, dass ich nicht wieder aufwache, wenn ich jetzt einschlafe.“

Um ca. 18:30 Uhr, ein Krankenpfleger ist gerade im Zimmer, spricht Jan plötzlich klar, laut und deutlich, von seinen Luftproblemen ist nichts mehr zu spüren. Er strahlt über das ganze Gesicht, hat aber zunächst Probleme, das Erlebte in Worte zu fassen. Der Pfleger will nun den Raum verlassen, aber Jan sagt zu ihm:

„Bleiben Sie bitte noch da, die Zeit müssen Sie sich nehmen.“

Und etwas später:

„Ich habe gerade ein ganz tolles Gefühl gehabt, so, als ob ich einen Zauberwürfel mit einem Knacks löse. Ich habe die Krankheit gefickt.“

Jan schaut zu seinen Beinen und es ist ihm anzusehen, dass er versucht diese zu bewegen, was allerdings nicht möglich ist. Wir glauben, dass Jan die Krankheit zu diesem Zeitpunkt für sich besiegt hat.

Irgendwann später sagt Jan:

„Papa, ich habe den Schlüssel gefunden, der Kampf ist vorbei, ich habe lange genug gekämpft. Ich habe nicht mehr alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe.“

Matthias fängt an zu weinen und sagt:

„Nein Jan, der Kampf ist nicht vorbei, die tibetischen Ärzte haben doch gesagt, dass sie Dir helfen können.“ Jan gibt darauf keine Antwort.

Jan bittet Matthias Dana zu holen, die gerade draußen mit ihren Eltern telefoniert. Er bittet Matthias sich zu beeilen. Als beide wieder im Zimmer sind, sagt Jan zu Dana:

„Dana, ich danke Dir für die Zeit deiner Freundschaft, nimm mich noch mal in den Arm und leg dich zu mir, es ist wahrscheinlich das letzte Mal.“

Dana erfüllt Jans Wunsch.

Etwas später sagt Jan dann:

„Ich muss Marik noch anrufen.“

Da es schon spät ist, wird der Anruf bei Jans Freund auf den nächsten Tag verschoben. Jan schläft ein. Es ist ca. 21:30 Uhr.

Weder Matthias noch Dana haben zu diesem Zeitpunkt realisiert, dass Jan Abschied genommen hat.

Einmal wird Jan noch wach und lässt sich von Dana etwas zu trinken geben.

Um 24:00 Uhr schaut die Ärztin nach ihm und stellt fest, dass er ruhig schläft.

Am 26. September 2007 um 1:35 Uhr hört Jans Herz auf zu schlagen.

Er ist ruhig und in Frieden gegangen, ohne sich zu quälen.

Jan hat den Schlüssel gefunden, wir lassen ihn gehen.

Jan hat uns viel gegeben. Er war bis zum Schluss stark und optimistisch und hat uns dadurch die Kraft gegeben durchzuhalten. In der Zeit seiner Krankheit hat er sich nie beklagt, er hat dem Schlechtesten noch etwas Positives abgewonnen.

Er war so stark und so lieb, wir vermissen ihn unendlich!